Beispiel 4 der EPK

Beispiel 4 der EPK2022-09-14T11:06:25+01:00

EPK-Beispiel: Bestellprozess beim Möbelproduzent

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Im Folgenden wird der Bestellprozess eines Kunden oder Händlers beim Möbelproduzenten anhand der EPK beschrieben. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Möbelproduzent die gefertigten Produkte direkt einem Kunden oder einem Möbelhändler verkauft. Die Modellierung als EPK schafft die Basis, den Prozess auf seine wesentlichen Charakteristika, wie Durchlaufzeit, Fehlerraten und Kapazitätsbindung, in einem zweiten Schritt zu analysieren. Formal betrachtet, geht es bei der Modellierung um die Beziehung zwischen Ereignissen und Funktionen. Der Bestellprozess wird vom Eingang der Bestellung eines Kunden/Händlers beim Möbelproduzenten bis zur Auslieferung der Ware dargestellt.

Zur besseren Übersicht wird der Prozess im Folgenden in vier Grafiken unterteilt, die jeweils separat erläutert werden.

Nach Eingang der Bestellung wird geprüft, ob das vom Kunden/Händler gewünschte Produkt auf Lager ist. Ist das Produkt vorrätig, erfolgen die Verpackung und Etikettierung des Produkts bzw. der Produkte. Damit sind die Produkte versandbereit.

Endet die Prüfung des Bestands mit dem Ergebnis, dass die Produkte nicht bzw. nicht vollständig im Lager vorhanden sind, wird der Produktionsabteilung ein Auftrag zur Fertigung erteilt. Nach der Prüfung werden die beiden möglichen Ereignisse (Produkte auf Lager: Ja/Nein) durch ein „EXKLUSIV-ODER“ verknüpft. Ist das Produkt vorrätig, erfolgen die Verpackung und Etikettierung des Produkts bzw. der Produkte. Damit sind die Produkte versandbereit.

Nachdem die Produkte versandbereit sind, werden zwei Funktionen parallel ausgelöst. Einerseits werden die Produkte versendet und andererseits werden die Daten der Bestellung in einem ERP-System gespeichert. Der nächste Prozessschritt der Rechnungserstellung wird erst ausgeführt, wenn die Produkte versendet und die notwendigen Daten gespeichert wurden. An dieser Stelle wird ein Konnektor (EXKLUSIV-ODER) zur Modellierung einer Entscheidung verwendet. Der weitere Prozessablauf hängt davon ab, ob der Empfänger ein Endkunde (Verbraucher) oder ein Möbelhändler ist. Bei der Bestellung durch einen Verbraucher, wird die Rechnung unmittelbar erstellt, gespeichert und versendet. Der Prozess für die Bestellung durch einen Händler wird in der übernächsten Grafik dargestellt.

In der unten stehenden Grafik ist der Empfänger ein Möbelhändler. Für Händler wird zuerst die Funktion „Rechnung generieren und speichern“ angestoßen. Mit einem EXKLUSIV-ODER Konnektor wird eine Entscheidung modelliert. Die Rechnung wird an die Händler zum jeweiligen Monatsende gesendet. Dies erfolgt durch die Funktion „Monatsrechnung schicken“. Bis zum Monatsende wird die Rechnung gespeichert. Das Stellen einer kumulierten Rechnung hat für den Händler den Vorteil, dass er ein deutlich geringeres Rechnungsvolumen bearbeiten muss. Das Volumen der Ausgangsrechnungen beim Produzenten reduziert sich im selben Maß. Zusätzlich ist das Verfolgen bzw. Einfordern von wenigen großen Zahlungen einfacherer als bei einer Vielzahl von Einzelrechnungen. Aus den genannten Gründen hat sich in der Praxis eine monatliche Rechnungsstellung zwischen Firmen etabliert.

Ein zu dem modellierten Prozess vergleichbarer Ablauf ist z.B. bei Möbelhändlern wie Ikea, Porta und Otto zu erwarten.

EPK-Beispiel des Bestellprozesses beim Möbelproduzent

Du brauchst weitere Erklärungen und ein vollwertiges Tool für deine Arbeit? Dann schaue hier vorbei: Flussdiagramme online erstellen.

FAQ zur EPK

Wo kann ich eine EPK erstellen?2021-12-17T16:36:00+01:00

Du kannst eine EPK einfach auf unserem gratis Online-Tool IQProcess erstellen.

Wie lauten die Regeln der Erstellung einer EPK?2021-11-25T10:28:08+01:00

Die Regeln einer EPK sind Folgende:

  • Eine EPK muss mindestens eine Funktion enthalten.
  • Grundsätzlich beginnt und endet jede Prozesskette mit einem Ereignis.
  • Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann.
  • Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten.
  • Die Konnektoren „ODER“ und „EXKLUSIV-ODER“ dürfen nicht auf ein Ereignis folgen.
  • Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.

Hier geht es weiter über eine EPK zu erstellen.

Wie sehen die Symbole der EPK-Elemente aus?2021-11-25T10:29:02+01:00

Die Elemente einer EPK sind die Ereignisse, Funktionen und Konnektoren. Die Elemente sind im Folgend dargestellt.

Elemente und Symbole der ereignisgesteuerten Prozesskette
Was bedeutet eine Organisationseinheit in einer EPK?2021-11-25T10:31:05+01:00

Eine Organisationseinheit ist ein Element einer eEPK. Eine Organisationseinheit ist eines der beiden Elemente, die die eEPK im Vergleich zu der EPK erweitern. Dieses Element wird immer mit einer Funktion verbunden. Die Verbindung macht deutlich, wer den jeweiligen Prozessschritt ausführt. Die Verbindung zwischen einer Organisationseinheit und einer Funktion ist ungerichtet. Beispiele für eine Organisationseinheit sind „Vertrieb“ oder „Produktion“. Das am Ende dieses Kapitels gezeigte Beispiel verwendet das Element der Organisationseinheit. Typischerweise werden Organisationseinheiten in eEPKs auch verwendet, um die Verantwortung für einen Prozessschritt (Funktion) einer eindeutigen Person zuzuweisen. Hier gelangst du zu dem Kapitel.

Was sind die Alternativen zur EPK?2021-11-25T10:39:17+01:00

Die Alternativen zur EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) sind verschiedene Typen von Darstellungsmethoden eines Geschäftsprozesses. Diese sind z.B. eEPK (erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette), BPMN (Business Process Model and Notation) und das Flussdiagramm.

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