Fertigungsprozess der Holzindustrie
Im Folgenden wird der Herstellungsprozess in der Möbelindustrie als ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) modelliert. Eine derartige Modellierung dient typischerweise der Prozessdokumentation, der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen sowie der Zuweisung von Zuständigkeiten und zur Prozesskostenrechnung. Die Darstellung als EPK erleichtert das Verständnis der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Ereignissen und Funktionen des Fertigungsprozesses. Der Fertigungsprozess beginnt mit der Erkennung des Bedarfs an Rohstoffen und endet mit der Auslieferung des hergestellten Produkts an den jeweiligen Kunden oder dessen Lagerung. Zur besseren Übersicht wird der Prozess im Folgenden in drei Grafiken unterteilt, die jeweils separat erläutert werden.
Nach der Ermittlung des Rohstoffbedarfs wird die Funktion der Bestellung der benötigten Rohstoffe ausgelöst. Nach erfolgreicher Bestellung wird die Lieferung abgewartet und entgegengenommen. Die Bestellung der Rohstoffe erfolgt typischerweise in digitaler Form auf der Basis eines ERP-Moduls.
Möbelproduzenten verwenden als Inputfaktoren für ihren Produktionsprozess neben Rohstoffen auch Zwischenerzeugnisse, z.B. in Form vor verarbeiteter Holzplatten. Zur besseren Übersicht wird im Folgenden ausschließlich von Rohstoffen gesprochen.
Jeder einzelne Rohstoff bzw. Vorprodukt wird bedarfsgerecht verarbeitet und vor der Lagerung gegebenenfalls getrocknet. Das Ergebnis dieser Verarbeitung besteht in dem jeweiligen Möbelteil, das dem darauffolgenden Montageprozess (Teilprozess des Fertigungsprozesses) zugeführt wird. In der Montage werden die Möbelteile ohne weitere Verarbeitung zu dem für den Handel oder Verbraucher bestimmten Möbelstück zusammengesetzt.
Die erfolgreiche Herstellung aller benötigten Teile löst die Funktion der Montage der Teile aus. Dadurch wird das fertige Produkt erzeugt und kann an den Kunden versandt werden. In Abhängigkeit des Zustands „Händlerauftrag vorliegend“ wird dann entschieden, ob das Produkt zum Händler geliefert oder beim produzierenden Unternehmen eingelagert wird.
Der modellierte Fertigungsprozess geht davon aus, dass aus den Vorprodukten zunächst Teile des herzustellenden Möbelstücks gefertigt werden. So werden z.B. für einen höhenverstellbaren Schreibtisch die Tischplatte, die Standfüße und die Hebetechnik produziert. In einem abschließenden Prozessschritt werden die Teile dann zu dem fertigen Schreibtisch zusammengesetzt.
Die Prozesskette gilt beispielsweise in der Industrie für die Unternehmen Ralf Benz, Bürger Küchenmöbel, Möbelwerke A. Decker, usw.
EPK-Beispiel des Fertigungsprozesses
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FAQ zur EPK
Die ODER-Verknüpfung hat drei erlaubte Anwendungen. Eine Funktion kann ausgelöst werden, wenn mindestens eines von mehreren Ereignissen eintritt. Die Verknüpfung kann ebenfalls benutzt werden, wenn eine Funktion zu mehreren Ereignissen führt oder mehrere Funktionen zu einem Ereignis führen. Die grafische Darstellungen kannst du hier ansehen.
Eine Funktion-Element einer EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) wird durch einen gerundeten Rechteck dargestellt.
Das Flussdiagramm ist eine Notation zur Prozessmodellierung, die einen hohen Freiheitsgrad besitzt. Strikte Regeln, wie z.B. ein stetiger Wechsel zwischen Ereignissen und Funktionen, fehlen. Genauso gibt es keine expliziten Vorgaben für Konnektoren und deren Verwendung. Es steht eine Vielzahl von Symbolen zur Verfügung, die einen Einsatz von Flussdiagrammen für heterogene Anwendungsfälle ermöglichen. Typische Elemente sind Teilnehmer, Konnektoren, Aktivitäten (ähnlich der Funktion einer eEPK), Eingabe und Ausgabe. Das Flussdiagramm berücksichtigt ebenfalls feste Verantwortlichkeiten. Details kannst du in unserem Artikel zum Flussdiagramm nachlesen. (…mehr)
Die Regeln einer EPK sind Folgende:
- Eine EPK muss mindestens eine Funktion enthalten.
- Grundsätzlich beginnt und endet jede Prozesskette mit einem Ereignis.
- Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann.
- Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten.
- Die Konnektoren „ODER“ und „EXKLUSIV-ODER“ dürfen nicht auf ein Ereignis folgen.
- Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.
Die Abkürzung EPK bedeutet ausgeschrieben: Ereignisgesteuerte Prozesskette.
Zur weiteren FAQs: https://project-base.org/ereignisgesteuerte-prozesskette-epk/epk-faq/