Beispiel 1 der EPK

Beispiel 1 der EPK2022-09-14T11:02:21+01:00

Beschaffungsprozess von Rohwaren und Vorprodukten der Holzindustrie als EPK

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In diesem Beispiel wird die EPK-Notation verwendet, um einen typischen Beschaffungsprozess eines Möbelherstellers zu visualisieren. Die Prozesskette beginnt mit der Erkennung des Bedarfs von Rohwaren und Vorprodukten des Möbelproduzenten und endet mit dem Empfang der jeweiligen Produkte. Zur besseren Übersicht wird der Prozess im Folgenden in vier Grafiken unterteilt, die jeweils separat erläutert werden.

Nachdem der Bedarf bekannt ist, wird ein Abgleich mit den im Lager vorrätigen Rohwaren und Vorprodukten vorgenommen. Typischerweise werden Bedarf und Lagerhaltung in einem ERP-System gespeichert. Der Bedarfsabgleich erfolgt in der Regel vollautomatisiert.

Die möglichen Ereignisse nach dem Bedarfsabgleich sind „Bedarf im Lager vorrätig“, „Lieferant zur Beschaffung bekannt“ oder „Neuer Lieferant benötigt“. Aufgrund des „EXKLUSIV-ODER“ wird genau eins der drei möglichen Ereignisse ausgelöst. Wenn die Produkte bereits vorrätig sind, wird der Prozess erfolgreich beendet. Die Notwendigkeit eines neuen Lieferanten führt zum Start eines separaten Prozesses, der weiter unten dargestellt ist. Der Anfang dieses separaten Prozesses der Suche nach einem neuen Lieferanten ist durch den blauen Ereignis-Block gegeben. Dieser dient als Sprungmarke zu dem neuen Prozess, der hier zu sehen ist. Das dritte Ereignis ist „Lieferant zur Beschaffung bekannt“, das die Funktion „Beschaffungsauftrag formulieren und prüfen“ anstößt. Nachdem Ereignis „Auftrag erstellt“ wird der Beschaffungsauftrag an den Lieferanten versendet.

Danach werden zwei Funktionen parallel ausgelöst. Die Produkte werden erwartet und der Auftrag wird in einer Datenbank gespeichert. Typischerweise erfolgt die Speicherung des Beschaffungsauftrags in dem ERP-System des Unternehmens. Sind die Produkte eingetroffen, ist der Prozess erfolgreich abgeschlossen. Der Prozess geht weiter hier, wenn die Produkte nicht eingetroffen sind. Es wird typischerweise eine Bewertung des Lieferanten vorgenommen. Wesentliche Kriterien der Leistungsbeurteilung sind die Geschwindigkeit der Lieferung und das Übereinstimmen der vereinbarten Produktmerkmale mit denen der erhaltenen Produkte.

In dem Fall, in dem das bzw. die Produkte nicht eingetroffen sind, werden parallel zwei Funktionen ausgelöst. Der Lieferant wird einerseits kontaktiert und andererseits wird das Problem analysiert. Die Bandbreite der gleichen Funktionen werden erneut ausgelöst, bis das Problem gefunden und erfolgreich gelöst ist. Die Problemlösung löst die Funktion des Wartens auf das Produkt aus.

Dieser Schritt wird von hier verlinkt, wenn es ein Bedarf eines neuen Lieferants gibt. Der Prozess der Suche nach einem neuen Lieferanten beginnt mit der Ermittlung von vielen Lieferanten, die die Anforderungen prinzipiell erfüllen. Die in der Regel lange Liste der möglichen Lieferanten nennt man „Long List“. Typischerweise werden diese Lieferanten anhand von zentralen Auswahlkriterien (z.B. Bonität, Qualität, Erfahrungen im eigenen Unternehmen) bewertet. Diejenigen Lieferanten, die die Anforderungen gut erfüllen, kommen auf die „Long List“, die die engere Auswahl repräsentiert.

Zur Vereinfachung wird in dem dargestellten Prozess auf eine Vorselektion der Lieferanten verzichtet und es wird eine Angebotsanfrage an die Lieferanten gerichtet. Falls Lieferanten ihr Angebot nicht rechtzeitig abgeben, erfolgt eine (einmalige) Erinnerung. Dies erfolgt durch die Funktion „Erinnerungsnachricht schicken“. Nachdem Eingang der Angebote wird die Funktion „Angebote analysieren und Lieferant auswählen“ ausgeführt. Das Ergebnis besteht in einem Anbieterentscheid, repräsentiert durch das Ereignis „Lieferant ausgewählt“. Nach diesem Ereignis wird die Funktion Beschaffungsauftrag formulieren und prüfen.

Die Prozesskette gilt beispielsweise in der Industrie für die Unternehmen Frommholz, Rolf Benz, Walter Knoll, usw.

EPK-Beispiel des Beschaffungsprozesses

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FAQ zur EPK

Wie ist der Aufbau einer EPK?2021-11-25T13:05:59+01:00

Der Aufbau einer EPK beginnt oben links und reicht bis unten rechts. Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann. Hier siehst du beispielsweise den Aufbau einer EPK.

Wie sehen die Symbole der EPK-Elemente aus?2021-11-25T10:29:02+01:00

Die Elemente einer EPK sind die Ereignisse, Funktionen und Konnektoren. Die Elemente sind im Folgend dargestellt.

Elemente und Symbole der ereignisgesteuerten Prozesskette
Was ist ein Beispiel eines Ergebnisses?2021-11-25T11:57:57+01:00

Beispiele für ein Ereignis eines Ergebnisses sind „Auftrag wurde abgeschlossen“ oder „Produkte sind versendet“.

Welche sind die Konnektoren in einer EPK?2021-11-25T11:57:42+01:00

Die Konnektoren helfen den Fluss einer EPK zu modellieren. Sie sind logische Verknüpfungen zwischen Ereignissen und Funktionen. Es gibt die drei Konnektoren „ODER“, „UND“ und „EXKLUSIV-ODER“. Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer EPK und einem Flussdiagramm?2021-11-25T11:47:42+01:00

Das Flussdiagramm ist eine Notation zur Prozessmodellierung, die einen hohen Freiheitsgrad besitzt. Strikte Regeln, wie z.B. ein stetiger Wechsel zwischen Ereignissen und Funktionen, fehlen. Genauso gibt es keine expliziten Vorgaben für Konnektoren und deren Verwendung. Es steht eine Vielzahl von Symbolen zur Verfügung, die einen Einsatz von Flussdiagrammen für heterogene Anwendungsfälle ermöglichen. Typische Elemente sind Teilnehmer, Konnektoren, Aktivitäten (ähnlich der Funktion einer eEPK), Eingabe und Ausgabe. Das Flussdiagramm berücksichtigt ebenfalls feste Verantwortlichkeiten. Details kannst du in unserem Artikel zum Flussdiagramm nachlesen. (…mehr)

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