FAQ zur EPK
Die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) ist eine semi-formale, grafische Modellierungssprache zur Darstellung von Geschäftsprozessen. Hier werden die häufigsten Fragen zum Thema EPK beantwortet. Die Fragen umfassen die Geschichte der EPK bis hin zu technischen Aspekten dieser Methode. Die technischen Fragen beinhalten unter Anderem die Modellierungsregeln mit anschaulichen Abbildungen.
Das Flussdiagramm ist eine Notation zur Prozessmodellierung, die einen hohen Freiheitsgrad besitzt. Strikte Regeln, wie z.B. ein stetiger Wechsel zwischen Ereignissen und Funktionen, fehlen. Genauso gibt es keine expliziten Vorgaben für Konnektoren und deren Verwendung. Es steht eine Vielzahl von Symbolen zur Verfügung, die einen Einsatz von Flussdiagrammen für heterogene Anwendungsfälle ermöglichen. Typische Elemente sind Teilnehmer, Konnektoren, Aktivitäten (ähnlich der Funktion einer eEPK), Eingabe und Ausgabe. Das Flussdiagramm berücksichtigt ebenfalls feste Verantwortlichkeiten. Details kannst du in unserem Artikel zum Flussdiagramm nachlesen. (…mehr)
BPMN ist eine grafische Spezifikationssprache zur Darstellung der Geschäftsprozesse. Die BPMN-Modellierungstechnik verwendet die Elemente: Ereignis, Funktion, Gateway, Konnektoren, Swimlanes und Artefakte (z.B. Datenobjekte). Durch die Separation der Verantwortlichkeiten in Swimlanes kommt es zu einer übersichtlicheren Darstellung der Verantwortlichkeiten. Innerhalb der EPK existieren hingegen keine Elemente wie eine Swimlane oder ein Artefakt. (…mehr)
Im Folgend wird der Beispiel eines Systemanmeldungsprozesses als EPK dargestellt. Dieses Beispiel fängt mit dem Anmeldungsbedarf und endet mit dem Erfolg oder Misserfolg der Anmeldung (hier zur Erläuterung des Beispiels zu lesen).

Ein XODER-Konnektor zur Ereignisgesteuerte Prozesskette wird durch ein Kreis und das Piktogramm (unterstrichene „V“) dargestellt.

Ein UND-Konnektor zur Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) wird durch ein Kreis und das Piktogramm (∧) dargestellt.

Ein ODER-Konnektor zur Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) wird durch ein Kreis und das Piktogramm (V) dargestellt.

Ein Ereignis-Element einer EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) wird durch einen Sechseck dargestellt.

Eine Funktion-Element einer EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) wird durch einen gerundeten Rechteck dargestellt.

Die Elemente einer EPK sind die Ereignisse, Funktionen und Konnektoren. Die Elemente sind im Folgend dargestellt.

Die Ereignisgesteuerte Prozesskette heißt „Event-driven Processchain“ auf Englisch.
Die Regeln einer EPK sind Folgende:
- Eine EPK muss mindestens eine Funktion enthalten.
- Grundsätzlich beginnt und endet jede Prozesskette mit einem Ereignis.
- Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann.
- Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten.
- Die Konnektoren „ODER“ und „EXKLUSIV-ODER“ dürfen nicht auf ein Ereignis folgen.
- Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.
Der Aufbau einer EPK beginnt oben links und reicht bis unten rechts. Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann. Hier siehst du beispielsweise den Aufbau einer EPK.
Die Methode wurde von Herrn Prof. Scheer und seinen Mitarbeitern als wesentlicher Bestandteil des ARIS-Konzepts (Architektur integrierter Informationssysteme) im Jahr 1992 entwickelt. Hier liest du weiter.
Die Konnektoren helfen den Fluss einer EPK zu modellieren. Sie sind logische Verknüpfungen zwischen Ereignissen und Funktionen. Es gibt die drei Konnektoren „ODER“, „UND“ und „EXKLUSIV-ODER“. Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.
Die EPK wird aus den vier Grundelementen erstellt: Funktionen, Ereignisse, Konnektoren und Verbindungspfeilen. Ein Geschäftsprozess wird als Auswahl der jeweils relevanten Elemente sowie deren Anordnung und Verbindung modelliert. Es gib die drei Konnektoren „und“, „oder“ und „exklusives oder“.
Weitere wesentliche Aspekte von Geschäftsprozessen, wie z.B. Durchführungsdauern und Wartezeiten, werden nicht dargestellt. (…mehr)
EPKs sind nicht für eine formale Darstellung geeignet, da die Eigenschaften der Überführbarkeit in andere formale Notationen und der Berechenbarkeit nicht (unmittelbar) gegeben sind. Die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) ist eine semi-formale, grafische Modellierungssprache zur Darstellung von Geschäftsprozessen. …mehr
Wesentliche Aspekte sind die Darstellung des Kontrollflusses, die Abbildung von Nebenläufigkeit/Parallelität von bedingten Verzweigungen und Schleifen, die Wiedergabe des Datenflusses sowie die Angabe der involvierten Organisationseinheiten und Informationssystemen. …mehr
Die UND-Verknüpfung kann für vier Möglichkeiten benutzt werden. Einerseits kann eine UND-Verknüpfung benutzt werden, wenn einer Funktion zwei oder mehr Ereignisse folgen oder wenn auf ein Ereignis zwei oder mehr Funktionen folgen. Andererseits können zwei oder mehr Ereignisse einer Funktion oder Funktionen einem Ereignis folgen. Die graphische Darstellungen davon kannst du hier ansehen.
Die ODER-Verknüpfung hat drei erlaubte Anwendungen. Eine Funktion kann ausgelöst werden, wenn mindestens eines von mehreren Ereignissen eintritt. Die Verknüpfung kann ebenfalls benutzt werden, wenn eine Funktion zu mehreren Ereignissen führt oder mehrere Funktionen zu einem Ereignis führen. Die grafische Darstellungen kannst du hier ansehen.
Die XODER-Verknüpfung hat drei erlaubte Anwendungen. Eine Funktion kann ausgelöst werden, wenn mindestens eins von mehreren Ereignissen eintritt. Die Verknüpfung kann ebenfalls benutzt werden, wenn eine Funktion zu mehreren Ereignissen führt oder mehrere Funktionen zu einem Ereignis führen. Die grafische Darstellungen davon findest du hier.
Die Alternativen zur EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette) sind verschiedene Typen von Darstellungsmethoden eines Geschäftsprozesses. Diese sind z.B. eEPK (erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette), BPMN (Business Process Model and Notation) und das Flussdiagramm.
Beispiele für eine Funktion sind die Prüfung eines Kundenauftrags oder die Erstellung eines Produktfertigungsplans.
Die ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) ist eine semi-formale, grafische Modellierungssprache zur Darstellung von Geschäftsprozessen. Mit Hilfe der EPK werden Geschäftsprozesse in Unternehmen und Organisationen systematisch erfasst. …mehr
Beispiele für ein Ereignis eines Ergebnisses sind „Auftrag wurde abgeschlossen“ oder „Produkte sind versendet“.
Diese Modellierungstechnik der eEPK stellt eine Weiterentwicklung der EPK dar. Die erweiterte ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK) verfügt über zwei weitere Symbole. Diese sind Organisationseinheit und Informationsobjekt. Hierdurch können deutlich mehr Informationen zu dem jeweiligen Prozess modelliert werden. Beispielsweise kann exakt aufgezeigt werden, wer der Verantwortliche für einen jeweiligen Prozessschritt ist oder welche Informationen für die Ausführung einer Funktion gebraucht werden.
Die Abhängigkeit von Ereignissen und Funktionen kann, im Vergleich zu den anderen Methoden der Darstellung von Geschäftsprozessen, anschaulich visualisiert werden. Durch die Regelung, dass nach jeder Funktion ein Ereignis folgt, ist der Status des jeweiligen Prozesses für den Anwender stets transparent (weitere Vorteile kannst du hier nachlesen).
Eine Organisationseinheit ist ein Element einer eEPK. Eine Organisationseinheit ist eines der beiden Elemente, die die eEPK im Vergleich zu der EPK erweitern. Dieses Element wird immer mit einer Funktion verbunden. Die Verbindung macht deutlich, wer den jeweiligen Prozessschritt ausführt. Die Verbindung zwischen einer Organisationseinheit und einer Funktion ist ungerichtet. Beispiele für eine Organisationseinheit sind „Vertrieb“ oder „Produktion“. Das am Ende dieses Kapitels gezeigte Beispiel verwendet das Element der Organisationseinheit. Typischerweise werden Organisationseinheiten in eEPKs auch verwendet, um die Verantwortung für einen Prozessschritt (Funktion) einer eindeutigen Person zuzuweisen. Hier gelangst du zu dem Kapitel.
Eine Funktion beschreibt, was nach einem auslösenden Ergebnis gemacht werden soll. Jede Tätigkeit, die in einem Geschäftsprozess ausgeführt wird, ist als Funktion zu modellieren. Eine EPK muss mindestens eine Funktion enthalten. Jede Funktion darf maximal einen Input und zwei Outputs oder einen Output und zwei Inputs haben.
Der Fluss des Prozesses wird anhand von Verbindungspfeilen und Konnektoren modelliert. Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten. Der Verbindungspfeil ist ein gerichteter Pfeil zwischen zwei Elementen.
Ein Informationsobjekt ist ein Element einer eEPK. Informationsobjekte sind die zweite Erweiterung der eEPK gegenüber der EPK. In einer eEPK verdeutlicht ein Informationsobjekt beispielsweise, dass die jeweilige Information zur Durchführung einer Funktionen benötigt wird. Beispiele für Informationsobjekte sind aktuelle Markpreise oder Kundendaten. Diese beispielhaft genannten Informationsobjekte können einer Funktion wie „Auftragsbearbeitung“ zugeordnet werden. Informationsobjekte können aus Datenbanken, Dokumenten, Nachrichten oder jeder weiteren Art von Information bestehen. Das Informationsobjekt wird mit Pfeilen zur Funktion verbunden. Die Richtung des Pfeiles verdeutlicht, in welchem Zusammenhang die jeweilige Information zu der Funktion steht. Informationsobjekte sind entweder notwendig, um einen Prozessschritt (Funktion) auszuführen oder bilden dessen Ergebnis ab. Das am Ende dieses Kapitels gezeigte Beispiel verwendet das Element des Informationsobjektes. Hier kannst du das ganze Kapitel aufrufen.
Ein Ereignis einer EPK ist ein betriebswirtschaftlich oder informationstechnologisch relevanter Zustand. Das Ereignis ist ein eingetretener Zustand in einem Geschäftsprozess, nach dem sich typischerweise weitere Prozessschritte anschließen. Ereignisse sind wichtige Elemente, um Abläufe in Unternehmen und Organisationen zu steuern. Grundsätzlich beginnt und endet jede Prozesskette mit einem Ereignis.
Die Abkürzung EPK bedeutet ausgeschrieben: Ereignisgesteuerte Prozesskette.
Beispielsweise wird der EXKLUSIV-ODER-Konnektor verwendet, um anzuzeigen, dass die Funktion „Produkt senden“ ausgelöst wird, wenn mindestens eines der beiden Ereignisse „Das Produkt ist im Bestand“ oder „Das Produkt wurde produziert“ eingetreten ist. Hier kannst du mehr über die EPK-Konnektoren nachlesen.
Nein, die Ereignisse und Funktionen in einer EPK treten stets im Wechsel auf.
Nein, die Ereignisse und Funktionen in einer EPK treten stets im Wechsel auf.