Beschaffungsprozess von Rohwaren und Vorprodukten der Holzindustrie als EPK
In diesem Beispiel wird die EPK-Notation verwendet, um einen typischen Beschaffungsprozess eines Möbelherstellers zu visualisieren. Die Prozesskette beginnt mit der Erkennung des Bedarfs von Rohwaren und Vorprodukten des Möbelproduzenten und endet mit dem Empfang der jeweiligen Produkte. Zur besseren Übersicht wird der Prozess im Folgenden in vier Grafiken unterteilt, die jeweils separat erläutert werden.
Nachdem der Bedarf bekannt ist, wird ein Abgleich mit den im Lager vorrätigen Rohwaren und Vorprodukten vorgenommen. Typischerweise werden Bedarf und Lagerhaltung in einem ERP-System gespeichert. Der Bedarfsabgleich erfolgt in der Regel vollautomatisiert.
Danach werden zwei Funktionen parallel ausgelöst. Die Produkte werden erwartet und der Auftrag wird in einer Datenbank gespeichert. Typischerweise erfolgt die Speicherung des Beschaffungsauftrags in dem ERP-System des Unternehmens. Sind die Produkte eingetroffen, ist der Prozess erfolgreich abgeschlossen. Der Prozess geht weiter hier, wenn die Produkte nicht eingetroffen sind. Es wird typischerweise eine Bewertung des Lieferanten vorgenommen. Wesentliche Kriterien der Leistungsbeurteilung sind die Geschwindigkeit der Lieferung und das Übereinstimmen der vereinbarten Produktmerkmale mit denen der erhaltenen Produkte.
Zur Vereinfachung wird in dem dargestellten Prozess auf eine Vorselektion der Lieferanten verzichtet und es wird eine Angebotsanfrage an die Lieferanten gerichtet. Falls Lieferanten ihr Angebot nicht rechtzeitig abgeben, erfolgt eine (einmalige) Erinnerung. Dies erfolgt durch die Funktion „Erinnerungsnachricht schicken“. Nachdem Eingang der Angebote wird die Funktion „Angebote analysieren und Lieferant auswählen“ ausgeführt. Das Ergebnis besteht in einem Anbieterentscheid, repräsentiert durch das Ereignis „Lieferant ausgewählt“. Nach diesem Ereignis wird die Funktion Beschaffungsauftrag formulieren und prüfen.
Die Prozesskette gilt beispielsweise in der Industrie für die Unternehmen Frommholz, Rolf Benz, Walter Knoll, usw.
EPK-Beispiel des Beschaffungsprozesses
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FAQ zur EPK
Zur weiteren FAQs: https://project-base.org/ereignisgesteuerte-prozesskette-epk/epk-faq/
Der Fluss des Prozesses wird anhand von Verbindungspfeilen und Konnektoren modelliert. Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten. Der Verbindungspfeil ist ein gerichteter Pfeil zwischen zwei Elementen.
Die Regeln einer EPK sind Folgende:
- Eine EPK muss mindestens eine Funktion enthalten.
- Grundsätzlich beginnt und endet jede Prozesskette mit einem Ereignis.
- Ereignisse und Funktionen treten stets im Wechsel auf, wobei dazwischen ein Konnektor stehen kann.
- Die Ausrichtung der Prozesskette läuft von oben nach unten.
- Die Konnektoren „ODER“ und „EXKLUSIV-ODER“ dürfen nicht auf ein Ereignis folgen.
- Alle Konnektoren können entweder eine Eingangs- und mehrere Ausgangslinien haben oder eine Ausgangs- und mehrere Eingangslinien haben.
Eine Organisationseinheit ist ein Element einer eEPK. Eine Organisationseinheit ist eines der beiden Elemente, die die eEPK im Vergleich zu der EPK erweitern. Dieses Element wird immer mit einer Funktion verbunden. Die Verbindung macht deutlich, wer den jeweiligen Prozessschritt ausführt. Die Verbindung zwischen einer Organisationseinheit und einer Funktion ist ungerichtet. Beispiele für eine Organisationseinheit sind „Vertrieb“ oder „Produktion“. Das am Ende dieses Kapitels gezeigte Beispiel verwendet das Element der Organisationseinheit. Typischerweise werden Organisationseinheiten in eEPKs auch verwendet, um die Verantwortung für einen Prozessschritt (Funktion) einer eindeutigen Person zuzuweisen. Hier gelangst du zu dem Kapitel.
Im Folgend wird der Beispiel eines Systemanmeldungsprozesses als EPK dargestellt. Dieses Beispiel fängt mit dem Anmeldungsbedarf und endet mit dem Erfolg oder Misserfolg der Anmeldung (hier zur Erläuterung des Beispiels zu lesen).
