Definition Iterativ


In seiner eigentlichen Wortbedeutung bedeutet iterativ, dass ein Verfahren, ein Vorgang aus sich mehrfach wiederholenden Einzelprozessen besteht.

Diese Wiederholung wird so lange durchgeführt, bis ein vorher definierter Grenzwert oder Endzustand erreicht ist. Bei der Entwicklung von Software kommen häufig iterative Prozesse zum Einsatz (Scrum). Dies bedeutet, dass es in allen Phasen des Projektes Feedbackschleifen gibt, die Ergebnisse werden überprüft und die Prozesse ggf. angepasst. Von iterativer Programmierung spricht man, wenn Rechenvorgänge in Schleifenform programmiert sind, in denen Rechenschritte so lange ausgeführt werden, bis eine definierte Abbruchbedingung erfüllt ist, also sich z. B. das Ergebnis zweier aufeinanderfolgender Rechenschritte um weniger als 1 Tausendstel unterscheiden. In der Mathematik kommen iterative Verfahren zum Einsatz, wenn der Rechenaufwand zur Findung der exakten Lösung zu groß wird. Beispiele wären Verfahren zur Lösung der sog. Kepler-Gleichung oder die Berechnung bestimmter asphärischer Oberflächen. Iterative Verfahren führen zu einer mindestens suboptimalen Lösung und werden häufig bei der Optimierung komplexer betriebswirtschaftlicher Modelle eingesetzt. Im Fachbereich Operations Research spricht man dann von subotimierenden Iterationsverfahren. Auch in der Graphentheorie kommen iterative Methoden zum Einsatz, z.B. bei der schnellen Suche nach Knoten mit bestimmten Eigenschaften oder auch bei der Ermittlung der optimalen Rundreise eines Handelsvertreters, der viele Kunden (Standorte graphisch dargestellt) anfahren soll mit dem geringstmöglichen Zeitbedarf bzw. den wenigsten gefahrenen Kilometern (Traveling Salesman Problem). Aus der Wirtschaftsinformatik stammt das iterative Prozess-Prototyping (IPP) zur Strukturierung von Abläufen und Zuständigkeiten in großen Unternehmen.

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Iterativ – Begriff der agilen Organisation/agilen Projektmanagements

Ein Iterativ ist ein Begriff der agilen Organisation bzw. des agilen Projektmanagements. Insbesondere in den letzten beiden Jahrzehnten haben sich eine Reihe von Festlegungen bzw. Definitionen für das Arbeiten in der agilen Welt etabliert. Die Verinnerlichung der zentralen Definitionen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung von Projekten nach agilen Prinzipien oder die Arbeit in agilen Organisationen. Auffallend ist die hohe Spezifität des Begriffsspektrums, viele Begriffe existieren nur in Zusammenhang mit einem agilen Arbeiten. Die Aneignung der zentralen Begriffe des agilen Paradigmas ist empfehlenswert. Die typischerweise anzutreffende Kürze von agilen Frameworks verleitet zu einem zu schnellen Einstieg in diese Arbeitsweisen. Die einzelnen Vorgehensweisen werden dann unüberlegt und nicht im beabsichtigten Sinne ausgeführt. So wird z.B. häufig übersehen, dass es sich bei den beliebten Story Points um eine relative Komplexitäts- bzw. Aufwandsgröße handelt und nicht um eine quantitative.

Ein Iterativ ist ein häufig anzutreffender Aspekt der agilen Welt. Die Kenntnis ist empfehlenswert. Dieses Glossar erklärt noch weitere grundsätzliche Themen der agilen Welt. Diese sind:

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