Was ist eine agile Organisation?

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Man kann den gesamten Themenkomplex der agilen Organisation recht nüchtern und einfach definieren. So gibt es einmal die originäre und von Anfang an automatisch bestehende Unternehmensorganisation, die typischerweise mit starren Strukturen und Hierarchien daherkommt. Und es gibt die agile Organisation, die weniger festgelegte Strukturen und eine geringere Zahl hierarchischer Ebenen besitzt. Die agile Organisation basiert auf dem Prinzip der Selbstorganisation, auf dynamischen Berichtswegen und Interaktionen. Wenn es um die Entscheidung geht, ob eine agile Organisation eingeführt werden sollte oder nicht, sind die Unternehmensziele und harte rechnerische Fakten zu beachten. Es sollte einen klaren und gut belegbaren Grund dafür geben, dass man eine agile Organisation einführen möchte. Man möchte es kaum glauben, dass in vielen Fällen ein hartes Argument nicht existiert beziehungsweise nicht klar bekannt und benannt ist.

Eigenschaften einer agilen Organisation

Was sind die Eigenschaften einer agilen Organisation?

Um die Vorteilhaftigkeit einer agilen Organisation beurteilen zu können, braucht es eine Grundvorstellung ihrer grundlegenden Prinzipien sowie ihrer Vor- und Nachteile:

  • Jede Organisationseinheit produziert von Kunden oder anderen Einheiten unmittelbar zu konsumierende Produkte beziehungsweise Services.

  • Grundsätzlich sind agile Organisationen sowohl für die Entwicklung von Produkten als auch für deren Betrieb verantwortlich.

  • Die Experten für die Produktentwicklung und für den Produktbetrieb kommen in einem zentralen Team zusammen, das eine Organisationseinheit bildet.

  • Spontanität, Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktionen auf interne und externe Gegebenheiten sind die Grundwerte.

  • Oftmals kommen agile Projektmanagementmethoden zum Einsatz.

Positiv ist im Sinne dieser Eigenschaften, dass die Anzahl von Schnittstellen und Übergabepunkten zwischen Unternehmensbereichen reduziert werden. Die jeweiligen Experten arbeiten direkt in einer Organisationseinheit miteinander zusammen. Lange und unübersichtliche Kommunikations- sowie Entscheidungswege werden vermieden. Agil sind Organisationseinheiten in der Lage, schnell auf plötzliche Herausforderungen und neue Gegebenheiten zu reagieren.

Aber auch negative Punkte sollen angesprochen werden: In vielen Unternehmen funktionieren die flachen Hierarchien einfach nicht, weil die entstehenden Einheiten zu groß sind, um nach dem Prinzip der Selbstorganisation zu funktionieren. Es ist zwar smart, dass die verschiedenen Experten in einem kleinen Team zusammenkommen und ihre Arbeit selbstbestimmend und selbstverantwortlich ausführen. Doch in großen Unternehmen mit internationalen Sektoren und komplexen Arbeitsbereichen lässt sich so eine Struktur oft einfach nicht etablieren. Sehen Sie sich dieses Beispiel von der Hamburger Hochbahn an. Die vorherrschenden Aufgabenstellungen wären zu komplex, als dass man das Unternehmen agil organisieren und Projekte agil durchführen könnte. Hier sind klar definierte Hierarchien aufgrund der bestehenden Komplexität besser. Das ist auch ein Grund, warum sich agile Organisationen vermehrt bei Startups und mittelständischen Unternehmen anstelle bei Konzernen finden lassen. Was aber nicht ausschließt, dass agile Organisationen auch für Konzerne und Großunternehmen einen Mehrwert bringen.

Davon abhängig ist ein weiterer Negativpunkt, dass sämtliche Mitarbeiter eine hohe Motivation für das Konzept mitbringen und voll hinter dem Unternehmen stehen müssen. Nur dann können die Grundwerte der agilen Organisation eingehalten werden.

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